15.09.2016

Wir entscheiden selbst, mit wem wir sprechen und mit wem nicht

Elmar Brok trifft den Dalai Lama und findet klare Worte an die Adresse Pekings.

Anlässlich eines Treffens mit dem Dalai Lama im EU-Parlament hat der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Elmar Brok, eine klare Botschaft an die Adresse Chinas gesandt. „Wir entscheiden selbst, mit wem wir sprechen und mit wem wir nicht sprechen“, sagte der CDU-Politiker. Seine Heiligkeit der Dalai Lama ist das spirituelle Oberhaupt des tibetischen Volkes. Im Vorfeld seines Besuchs hatten Vertreter Pekings versucht, Brok sowie auch den Parlamentspräsidenten Martin Schulz davon abzubringen, den Friedens- Nobelpreisträger zu empfangen. Der Dalai Lama lebt seit einem gescheiterten Volksaufstand der Tibeter gegen die chinesische Herrschaft 1959 im Exil und ist für die chinesische Führung ein rotes Tuch. Mit dem buddhistischen Oberhaupt zu reden, bedeute nicht, dass Europa die Kooperation mit China weniger wert schätze, sagte Brok.

Der Dalai Lama nahm am Donnerstagmorgen auch an der Sitzung des Auswärtigen Ausschusses teil. In seiner Rede dort betonte er einmal mehr die Wichtigkeit von Werten in der Politik. Es gebe zwar Konflikte und verschiedene Meinungen, darüber aber dürfe man nicht vergessen, „dass wir am Ende doch alle Menschen sind.“ Elmar Brok würdigte es als einen Verdienst des Dalai Lamas, Politiker immer wieder daran zu erinnern, den humanitären Werten verpflichtet zu sein. Damit sei er ein Vorbild für viele Menschen. Bei seinem viertägigen Besuch in Straßburg traf der Dalai Lama auch mit Jugendlichen, Wissenschaftlern, Botschaftern und Vertretern anderer Religionen zusammen.