27.09.2016

Der Friedensvertrag ist ein Wendepunkt für Kolumbien

Jüngst hat Elmar Brok bei einem Besuch in dem südamerikanischen Land an Regierung und Rebellen appelliert. Nun ist klar: „Alle Beteiligten haben das Momentum genutzt.“

„Unsere Hoffnungen haben sich erfüllt. Das ist ein großer Erfolg, der einen Wendepunkt in der Geschichte des Landes darstellt und an die Welt das Signal aussendet, dass jeder Konflikt ein Ende finden kann“ Mit diesen Worten hat der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament, Elmar Brok (CDU), die Unterzeichnung des Friedensvertrags zwischen der kolumbianischen Regierung und der Rebellenorganisation FARC begrüßt.

Erst vor wenigen Wochen hatte Brok den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos und seine Regierung anlässlich der abschließenden Friedensverhandlungen mit der Rebellengruppe besucht und bei den Gesprächen auf den letzten Metern beraten. „Alle Beteiligten haben das Momentum genutzt. Nun hoffen wir, dass der Versöhnungswille den Hass der Vergangenheit überwindet und das Volk mit dem Referendum über den Vertrag ein klares Signal für Versöhnung und eine friedliche Zukunft aussendet“, betonte Brok: „Ich hoffe, das gelingt. Der Frieden könnte auch den Beziehungen zwischen der EU und Kolumbien neue Impulse verleihen.“

Mitte Juni hatten der kolumbianische Präsident Santos und Rodrigo Londoño, Kommandeur der FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarieas de Colombia), in der kubanischen Hauptstadt Havanna ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Diese Vereinbarung galt als Voraussetzung für einen Friedensvertrag, über den beide Seiten bereits seit Ende 2012 verhandeln. In dem seit mehr als 50 Jahren währenden Bürgerkrieg in Kolumbien haben an die 260 000 Menschen ihr Leben verloren; mehr als sechs Millionen Menschen wurden vertrieben. Mit dem jetzt geschlossenen Vertrag besteht nun erstmals echte Hoffnung auf dauerhaften und einheitlichen Frieden im Land.