30.03.2015

Rumänien – das zweitärmste Land der EU – auf dem Weg zum vollwertigen EU-Mitglied

Die Deutsch-Rumänische Gesellschaft Paderborn hatte Elmar Brok, den Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Europa Parlaments, eingeladen, um die Interessierten aus erster Hand über die Beziehungen Rumäniens und der EU zu informieren.

Rumänien, seit 2007 Mitglied der EU, hatte schon 1990 diplomatische Beziehungen zur EU aufgenommen und 1991 ein Handels- und Kooperationsabkommen mit der EU unterzeichnet.

Die weitere Annäherung an die EU war schon deshalb nicht schwierig, weil sich das Land mit seiner Bevölkerung seit Jahrhunderten europäischen Werten verbunden fühlt und sie mit den Ländern der EU teilt. Dies gilt besonders für Deutschland, da beispielsweise die Siebenbürger Sachsen und andere ethnische Gruppen seit vielen Jahrhunderten die gesellschaftliche Entwicklung Rumäniens mitgestaltet haben. Elmar Brok, als damaliger Hauptberichterstatter im großen Beitrittsprozess der damaligen zwölf Länder-Kandidaten, befürwortete den Beitritt Rumäniens, da es die Beitrittsvoraus­setzungen erfüllte.

Die innenpolitische Entwicklung in den letzten Jahren, insbesondere die Wahl von Minister­präsident Ponta, hat zu Richtungsänderungen in der rumänischen Politik geführt, die von EU-Standards abweichen.

Deshalb erwartet Elmar Brok künftig, die Achtung rechtsstaatlicher Grundsätze bei der Bekämpfung der Korruption sowie im Justizapparat und der öffentlichen Verwaltung. Er wünscht sich die Umsetzung weiterer Reformen, wie Ausbau der Infrastruktur, Privatisierung der zahlreichen Staatsunternehmen, verbesserte und zielgenauere Absorption von EU-Mitteln.

„Auch ich werde mich für Rumänien stark machen und im Kampf um Demokratie, Transparenz und somit einen ebenbürtigen und starken Mitgliedsstaat der Europäischen Union einsetzen.“, sagte Elmar Brok als langjähriger Mitgestalter des europäischen Einigungsprozesses, und weiter „Die Bevölkerung Rumäniens verbindet mit der Wahl des neuen Staatspräsidenten Klaus Iohannis die Hoffnung auf eine weitere Annäherung zu einen vollwertigen Mitglied der EU.