01.07.2016

Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault und Elmar Brok: „Europa muss besser werden“

Weiterentwicklung der deutsch-französischen Partnerschaft heute wichtiger denn je

BRÜSSEL. Die Brexit-Krise stand im Mittelpunkt eines Gespräches, zu dem der französische Außenminister und frühere Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault den Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Europäischen Parlaments, Elmar Brok (CDU), kurzfristig in Paris empfangen hat. Die beiden Politiker stimmten darin überein, dass die Austrittsverhandlungen mit dem Vereinigten Königreich ohne Hektik aber zügig in Gang gesetzt werden sollten, um Klarheit für alle Beteiligten zu schaffen. Die zukünftigen Beziehungen sollten fair und unter Wahrung der Prinzipien der EU gestaltet werden. „Voller Zugang Großbritanniens zum Binnenmarkt ist nur möglich, wenn die Freizügigkeit für Arbeitnehmer gewahrt bleibt“, betonte Brok.

Populisten, die Hass und Nationalismus säen, sagten die beiden Politiker den Kampf an. „Dazu muss Europa die Erwartungen erfüllen, die die Bürger in die Gemeinschaft setzen“, mahnte Brok. Europa müsse besser werden. Es müsse endlich gelingen, den Menschen mehr wirtschaftliche und soziale Sicherheit zu geben, die Migrationsherausforderung zu bewältigen, effektiv gegen Terrorismus vorzugehen und eine handlungsfähige EU-Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik voran zu bringen. Entsprechende Instrumente gelte es zu entwickeln, darin stimmten Ayrault und Brok überein. Die deutsch-französische Partnerschaft sei heute notweniger denn je und lasse sich auch durch die Zusammenarbeit mit anderen Ländern weiterentwickeln, betonte CDU-Politiker Brok.

Foto: Der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault und der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des EP, Elmar Brok, vor einem Bild von Robert Schuman im Uhrensaal des Quai d’Orsay, in dem er am 9. Mai 1950 mit seinen Vorschlag für die Montanunion den europäischen Einigungsprozess einleitete.